Die zwei "Germania"-Stücke, die Heiner Müller geschrieben hat, führen ins Zentrum seines Werks. Das erste, entstanden 1956/71, wurde 1978 in München uraufgeführt, das zweite, geschrieben zwischen 1990 und 1995, erlebte 1996 in Bochum und Berlin einedoppelte Uraufführung. "Heiner Müllers 'Germania'-Stücke", schreibt Albert Ostermaier in seinem Nachwort, "sind eine Materialkunde deutscher Geistes- und Gewaltgeschichte. Sie zeigen, woraus und worauf dieses Land gebaut ist, das wir Deutschland nennen. Sie wissen, was unter der Erde liegt, wo wir nach den Wolken greifen, wenn wir die Füße nicht auf den Boden bekommen." Die zwei Germania-Stücke, die Heiner Müller geschrieben hat, gehören zum Glutkern seines Werks. Das erste, entstanden 1956/71,wurde 1978 in München uraufgeführt, das zweite, geschrieben zwischen 1990 und 1995, erlebte 1996 in Bochum und Berlin eine doppelte Uraufführung. "Heiner Müllers Germania-Stücke", schreibt Albert Ostermaier in seinem Nachwort, "sind eine Materialkundedeutscher Geistes- und Gewaltgeschichte. Sie zeigen, woraus und worauf dieses Land gebaut ist, das wir Deutschland nennen. Sie wissen, was unter der Erde liegt, wo wir nach den Wolken greifen, wenn wir die Füße nicht auf den Boden bekommen. Es istderWind, der bleiben wird, ob er durch Hochhausschluchten und Baustellen weht, ob er das Meer oder den Atem der Geschichte hat. Der Wind, der nicht vergißt. Der Wind, ohne den Deutschland ein verlogenes Stilleben ist. Der Wind, der das Rad der Geschichte dreht. Und der Wind ist es, an den er sich erinnert, der Kommunist in Germania Tod in Berlin, der nach den Nazis nun im Gefängnis der Genossen sitzt und wieder für seinen Traum nichts als Gewalt ernten wird: 'Auf LKWs, bewacht von der SA / MitHandschellen durch die schöne deutsche Heimat. / Es war im Frühjahr. Alle deutschen Vögel / Waren im Einsatz, und der deutsche Wald / War grün wie nur der deutsche Wald, und nur / Der Wind hatte kein Vaterland und wir nicht.'"