Die wohl berühmteste italienische Reise der deutschen Literatur! »Früh drei Uhr stahl ich mich aus Karlsbad, weil man mich sonst nicht fortgelassen hätte.« Man schreibt den 3. September 1786. Nur mit »Mantelsack und Dachsranzen« ausgerüstet, verwirklicht Goethe den seit seiner Kindheit gehegten Wunsch, selber das Land zu betreten, das er schon aus den Beschreibungen seines Vaters kannte. Er bricht nach Italien auf, als die Problematik seiner Weimarer Existenz zur lebensbedrohlichen Krise geworden war - die Unmöglichkeit, gleichzeitig dem öffentlichen Amt und der dichterischen Berufung zu leben; dazu die Anssichtslosigkeit seiner Liebe zu Charlotte von Stein. Von dieser Reise, die Goethe inkognito als »Filippo Miller, Tedesco, Pittore« unternimmt, kehrt er im Juni 1788 zurück als einer, der «Arkadien« und sich selbst gefunden hat. Aber erst dreißig Jahre später veröffentlicht er das ursprünglich Charlotte von Stein gewidmete Reisetagebuch in bearbeiteter Form. Ihren Titel erhielt die ›Italienische Reise‹ schließlich in der Ausgabe letzter Hand von 1829, nun komplettiert mit dem Bericht über den zweiten römischen Aufenthalt.